Unter Andon versteht man eine visuelle Methode zu Zwecken der Prozesskontrolle und Prozessoptimierung in der Produktion. Das Andon Board ist dabei eine Anzeigetafel, die auf möglichst einfach zu erfassende Weise optisch prägnant über den jeweiligen aktuellen Produktionsstatus Auskunft gibt.

Das japanische Wort Andon bezeichnet ursprünglich die traditionelle papierumkleidete Laterne, zusammengesetzt aus den Bestandteilen für »gehen« und »Licht«.

In jeder Produktion treten regelmäßig Probleme auf, die den Herstellungsprozess verzögern, gefährden oder gar zum Halt bringen. Das Ziel muss sein, möglichst wenige solcher Probleme überhaupt auftreten zu lassen - und wenn, dann schnell und präzise darauf zu reagieren. Das hält den Schaden meist gering, die Kosten in akzeptablen Grenzen und minimiert den Zeitverlust.
Die Hauptaufgabe eines Andon-Systems ist es, den betreffenden Informationsfluss sicherzustellen, zu erleichtern und zu beschleunigen. Bereits in den River-Rough-Fabriken von Henry Ford, die 1928 ihre Arbeit aufnahmen, gab es hierfür ein Vorbild. Hatte ein Arbeiter an seiner Station Schwierigkeiten, die ihm über den Kopf zu wachsen drohten, konnte er an einer Signalleine ziehen, wodurch das Fließband gestoppt wurde. Eiji Toyoda, der spätere Präsident der Toyota Motor Corporation, war 1950 drei Monate lang in River Rough, sah sich gründlich um und machte sich kundig. 1956 visitierte Taiichi Ohno ebenfalls in Detroits Autofabriken - er ist der Vater des Toyota-Produktionssystems, in dessen Rahmen die Andon benannte Methode bei den Japanern schließlich in den Herstellungsprozess eingeführt wurde.

Andon ist ein Ausdruck des von Taiichi Ohno konzipierten und als grundlegend angesehenen Jidoka-Prinzips, auch Autonomation genannt. Es weist dem Menschen die Rolle zu, verständig, kenntnisreich und intelligent in automatische Produktionsprozesse einzugreifen, falls erforderlich. Wird also von sachkundigem Personal eine Anomalie festgestellt, erfolgt ein Maschinenstopp; das Problem wird behoben und dazu dessen Ursachen ermittelt, um zukünftig ein vergleichbares Vorkommnis vermeiden zu können.
Das originale Andon im Toyota-Produktionssystem erlaubte es Produktionsmitarbeitern, auch wenn sie nicht zum Management gehörten, über ein Drei-Lampen-System auf den Prozessfortschritt Einfluss zu nehmen - beispielsweise bei Defekten, Fehlfunktionen, fehlenden Teilen oder Materialmängeln. Grün stand dabei für den Normalbetrieb; Gelb zeigte an, dass Änderungen erforderlich waren; Rot signalisierte sofortigen Stopp. Üblicherweise sind die Signallampen weithin sichtbar angebracht, damit auch sofort klar ist, an welcher Station welches Problem besteht. Der zuständige Manager wird gleichzeitig automatisch benachrichtigt. In eher unübersichtlichen Maschinenanlagen und bei Arbeitsvorgängen, die es nicht gestatten, herumzuschauen, werden die Lichtsignale in der Regel durch Audiosignale ergänzt.

Das Andon Board stellt die logische Erweiterung der einfachen Andon-Anzeige dar. Außer dem aktuellen Betriebsstatus werden ergänzend wesentliche Kennzahlen angegeben. Dazu gehören beispielsweise Produktivität, Qualität, Auslastung, Kapazität und Bestand. Somit sind alle Manager und Mitarbeiter stets über den aktuellen Gesamtfortschritt, derzeitige Planabweichungen sowie etwaige Störungen informiert, können darauf reagieren und sich entsprechend verhalten.

Ergänzt werden moderne Andon-Systeme durch die Möglichkeiten, die die inzwischen fortgeschrittene Kommunikationstechnologie eröffnet. Fernkontrolle über internetgestützte Anwendungen sowie automatisierte Mail- und SMS-Benachrichtigungen finden sich heute standardmäßig integriert. Manche Systeme werden über Cloud Computing gesteuert und durch lernfähige Algorithmen zu Unterstützungszwecken analysiert.

Unser Tipp

Schneller Einstieg ins IIoT

toii®.Lights umfasst als Paket aus Andon Board und Andon Lights eine Kombination der Module toii®.Collect und toii®.Fusion sowie einer einfachen Betriebsdatenerfassung mit toii®.PDC-Funktionalität für den leichtgewichtigen und schnellen Einstieg in die Maschinendatenerfassung. Die Informationsein- bzw. Ausgabe an der Maschine übernimmt die speziell für toii®.Lights entwickelte Hardware bestehend aus der toii®.Lights-Box und einer passenden Stapellampe (Andon Light).

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