Effizientes Qualitätsmanagement in der Fertigung mit einem MES und IIoT
Qualitätsvorfälle können in allen Bereichen des Shopfloors auftreten. Um ihren Kunden trotzdem stets die höchstmögliche Qualität gewährleisten zu können, ist ein effizientes Qualitätsmanagement für produzierende Unternehmen unerlässlich. Manuelles Arbeiten verlangsamt die Abläufe im Qualitätsmanagement jedoch erheblich und kann zudem Ursache für Störungen beim Austausch von Informationen mit anderen Bereichen im Unternehmen sein. Ein MES mit einer IIoT-Plattform bildet hierbei die Grundlage, um effizientes Arbeiten im Qualitätsmanagement sicherzustellen.
Qualitätsmanagement auf dem Shopfloor
Egal ob im Warenlager, in der Produktion oder in der Logistik. Qualitätsvorfälle können über den gesamten Shopfloor hinweg auftreten. Von einem Qualitätsvorfall ist immer dann die Rede, wenn Waren z. B. aufgrund von Beschädigung durch Eigen- oder Fremdverschulden die Qualität aufweisen, die der Kunde erwartet. Der zuständige Qualitätsmanager begutachtet in diesem Fall zunächst, in welchem Zustand sich das betroffene Material, Rohmaterial, Zwischen- oder Fertigprodukt, befindet. Kann die Ware dem ursprünglichen Kunden trotz etwaiger Mängel ggf. zu einem reduzierten Preis angeboten werden? Oder ist die Ware für den geplanten Auftrag gänzlich unbrauchbar, weil nicht zu erwarten ist, dass der Kunde trotz des mangelhaften Zustands noch Interesse daran hat? Ist die Ware überhaupt noch brauchbar oder muss das Produkt sogar ins Recycling? Die Einschätzung des Qualitätsmanagers ist maßgeblich für das weitere Vorgehen und beeinflusst auch die Arbeit anderer Abteilungen. Mitarbeiter im Vertrieb können die bereitgestellten Daten aus dem Qualitätsmanagement beispielsweise nutzen, um mit dem betroffenen Kunden in Kontakt zu treten und ein entsprechendes Angebot zu günstigeren Konditionen zu unterbreiten. Ferner kann der Vertrieb die Waren ebenso all jenen Kunden anbieten, für die auch 2A-Ware grundsätzlich interessant ist.
Analoge Prozesse beeinflussen Prozessstabilität und führen zu Ineffizienzen
In den meisten Betrieben ist das Erfassen von Qualitätsvorfällen auch heutzutage immer noch ein weitestgehend analoger und somit papierlastiger Prozess. Dieser kostet den zuständigen Qualitätsmanager eine Menge Zeit und liefert zudem auch mit sehr viel Arbeitsaufwand nicht immer eine hochwertige Datenlage für Entscheidungen, z.B. im 2A-Vertrieb. Nachdem der Qualitätsvorfall in der Regel handschriftlich auf einem Vordruck erfasst und die mangelhafte Ware mithilfe einer digitalen Kompaktkamera fotografiert wurde, müssen anschließend die analogen Daten mit den digitalen Daten in einem Report zusammengeführt werden. Das Einscannen des zuvor händisch ausgefüllten Formulars hat hierbei nicht nur einen zusätzlichen Arbeitsschritt zufolge. Ein Wechsel von analogen zu digitalen Medien kann bei der Übermittlung von Informationen darüber hinaus Medienbrüche verursachen. Neben Ineffizienzen durch Mehrarbeit fallen hier auch Übertragungsfehler an. Gleichermaßen kann die gesamte Prozessstabilität und -geschwindigkeit unter analogen Abläufen im Qualitätsmanagement leiden, da diese sich auch auf andere Bereiche des Unternehmens auswirken. Für die Mitarbeiter im Vertrieb beispielsweise ist es mitunter sehr schwierig, die relevanten Daten einerseits aus handschriftlich ausgefüllten Zetteln und andererseits den daraus entstandenen Einträgen im ERP-System herauszulesen. Gerade diese Informationen sind es jedoch, die für den Vertrieb besonders relevant sind, da sie z. B. für das Erstellen von Angeboten zwingend notwendig sind. Zum Teil werden diese manuell aus dem ERP-System in Excel-Tabellen überführt und im Anschluss an potenzielle Kunden verschickt.
Effizientes Qualitätsmanagement mit IIoT
Eine MES-IIoT-Plattform, wie toii® von thyssenkrupp Materials IoT kann diese Prozesse digitalisieren und die Arbeitsabläufe im Bereich des Qualitätsmanagements somit deutlich vereinfachen. Mithilfe eines mobilen Industrie-Scanners mit Fotofunktion können Informationen zu den im ERP-System erfassten Waren über jeden modernen Webbrowser abgerufen und in Echtzeit bearbeitet, bzw. angereichert werden. Eine integrierte Kamera ermöglicht es zudem, Fotos der Waren und deren Beschädigungen direkt und ohne den Einsatz von zusätzlichen Kameras und Speichermedien aufnehmen und übermitteln zu können. Digital erfasste Daten und Protokolle erhöhen in diesem Zusammenhang insbesondere die schnelle und einfache Nachvollziehbarkeit einzelner Aufträge. Die umfassende Digitalisierung der Datenverarbeitung sorgt dabei sowohl für eine Steigerung der Effizienz im Qualitätsmanagement als auch für eine höhere Prozesssicherheit insgesamt. Anwender können die dazu benötigte Schnittstelle zum ERP-System direkt durch die modular aufgebaute IIoT-Plattform toii® herstellen. Über das Modul toii®.Integrator können die Daten externer Systeme wie MES- oder ERP-Systeme an die toii®-Plattform angebunden und so z. B. mit den Daten aus der digitalen Qualitätserfassung des Produktionsprozesseskombiniert werden.