toii® Expert Ilse Henne - Chief Transformation Officer
Digitalisierung und Transformation spielen in der Stahlindustrie, sowohl für Service Center als auch für produzierende Unternehmen eine maßgebliche Rolle. Diese Prozesse ermöglichen Effizienzsteigerungen, Kostenreduktionen und die Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten. Dabei werden Schlüsselaspekte wie Automatisierung, Prozessoptimierung, Vernetzung, Datenanalyse, Digitale Plattformen und Kundenbeziehung angestrebt. Es ist heute entscheidend für Unternehmen diese Veränderungen proaktiv anzugehen, um in einer zunehmend digitalisierten Wirtschaft erfolgreich zu sein.
Ilse Henne ist Chief Transformation Officer und Mitglied des Vorstands der thyssenkrupp Materials Services GmbH. Als einer der größten werksunabhängige Werkstoffhändler und -Dienstleister in Europa und Nordamerika, erweitert die thyssenkrupp Materials Services GmbH dessen Portfolio stetig um neue und innovative digitale Services. Die digitale Lösung toii® sorgt als IIoT- und MES-Plattform für effiziente und ressourcenschonende Prozesse beim Kunden und bietet so die Grundlage für Produktivitätssteigerung und nachhaltiges Handeln.
Warum ist die Digitalisierung mit Lösungen wie toii® für Service Center und produzierende Unternehmen in der heutigen Zeit und in der Zukunft ein nicht außer Acht zu lassender Faktor? Diese und weitere Fragen beantwortet Ilse Henne im toii® Expert Interview.
Warum setzt thyssenkrupp Materials Services als Materialhändler- und Servicedienstleister nun auf digitale Produkte für ihre Kunden?
Wir bei thyssenkrupp Materials Services glauben, dass in Zukunft Bits durch Tonnen ersetzt werden. Die Transparenz in der Lieferkette wird durch die Möglichkeiten der Digitalisierung zunehmen. Mit dieser zunehmenden Transparenz ergeben sich für uns neue Möglichkeiten, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Was genau bietet das Portfolio von thyssenkrupp Materials Services hinsichtlich Digitalisierung für Kunden der fertigenden Industrie?
Für unsere Kunden in der produzierenden Industrie haben wir viele digitale Lösungen, die eng mit unseren täglichen Prozessen in unserem traditionellen Geschäft verbunden sind. Seit ein paar Jahren haben wir auch Unternehmen auf den Markt gebracht, mit denen wir ausschließlich digitale Lieferkettenlösungen anbieten. In Großbritannien haben wir zum Beispiel unsere Plattform steelbuy gegründet, die Produzenten und Nutzer von Stahlprodukten miteinander verbindet. Mit pacemaker haben wir ein KI-basiertes Tool zur Optimierung der Nachfrageprognose. Und mit toii® bieten wir eine IoT-Lösung für die Optimierung der Produktion, die in der Stahldienstleistungsbranche entstanden ist und nun auch in anderen Branchen eingesetzt wird. Außerdem haben wir mit unserem jüngsten Unternehmen Pelagus eine Plattform für die 3D-Fertigung.
Warum bietet thyssenkrupp Materials Services Digitalisierungsdienste wie toii® auch externen Wettbewerbern an?
Wir sind auf unsere IoT Lösung toii® recht stolz. Wir glauben, dass unsere eigenen Kompetenzen sehr gut in ein neues digitales Tool übersetzt wurden, was auch anderen zugutekommen kann. Digitalisierung findet ohnehin statt – und wir möchten uns daran beteiligen, da wir glauben, dass diese Lösungen neben unserem traditionellen Geschäft neue Werthebel für uns darstellen. Wir überlassen diesen Markt, der auf unsere Expertise basiert, nicht einem Anderen.
Welche Potenziale lassen sich durch Digitalisierung für produzierende Unternehmen erschließen?
Die Potenziale und die Vorteile sind groß. In erster Linie zeigen sich diese natürlich in der Produktivität und Effizienzsteigerung. Sie machen die Prozesse stabiler und damit können Sie natürlich viele Kosten, bis zu Reklamationskosten, senken.
Warum ist und bleibt Digitalisierung ein wichtiges Thema in der Stahlindustrie?
Die Digitalisierung ist ein wichtiges Thema für jede Industrie, so auch für die Stahlindustrie. In der Stahlindustrie können wir durch Digitalisierung die Transformation Richtung mehr Nachhaltigkeit beschleunigen. Das tun wir, indem wir Emissionen messen und senken und den Materialeinsatz reduzieren können.
Wie wird thyssenkrupp Materials Services mit toii® in Zukunft seinen Beitrag zur Digitalisierung leisten?
toii® ist das digitale Produkt, was in unserem Portfolio den höchsten Reifegrad hat. Wir setzen es sowohl intern als auch extern breit ein. Wir glauben an die Skalierbarkeit des Produktes und möchten es nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, weiter in verschiedene Industrien einsetzen.
Sind weitere Smart Services geplant?
In unserer Innovationspipeline befinden sich derzeit noch viele Ideen und schon weiter fortgeschrittene Minimum Viable Products (MVP). Wir sind gespannt, was wir mit unseren Kunden in Zukunft zusammen entwickeln können, um die Supply Chain und Materialdistribution weiter digitalisieren zu können.
Ilse Henne im Videointerview
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